Wilder See im Schwarzwald
Der „Wilder See“ liegt im schönen Nordschwarzwald und seit 1939 ist er vom Naturschutzgebiet „Wilder See-Hornisgrinde“ umgeben. Im Jahr 2014 ist er zum Nationalpark Schwarzwald hinzugefügt worden. Der See liegt 910 m hoch und ist nur zu Fuß zu erreichen. Bei dem See handelt es sich um einen Karsee aus der Eiszeit. Auf dem Weg dorthin wandert man durch einen ursprünglichen Bannwald.
Bis zum Einstieg ist der Weg recht breit und besteht aus Kieselsteinen, hier kommt man gut mit dem Kinderwagen zurecht. Leider kann man den Kinderwagen nicht mit zum See nehmen. Ab dem Einstieg zum See ist der Weg sehr steil und von Steinen, sowie Wurzeln überseht ist. An manchen Stellen muss man etwas klettern. Hier gilt es festes Schuhwerk zu tragen. Jeder Mitwanderer sollte sehr Trittsicher sein um dort hinunter zu gehen, hierzu gibt es auch entsprechende Hinweistafeln.
Noch kurz ein paar Informationen zu unserer durchgeführten Wanderung und dann geht es auch schon los. Wir sind ca. 7 km in ca. 4 ½ h gelaufen und haben reichlich Pausen gemacht. Ab der ersten Stufe zum See sind es ca. 0,9 km und ca. 25 min bis 60 min zum wunderschönen Strand. Auch dieses Mal hatten wir unseren kleinen Mann (fast 4 Jahre) dabei.
Bis wir aber diesen wunderschönen Weg erreichen konnten, mussten wir erst einmal dort ankommen, was nicht ganz so einfach war. Wir kamen aus der Richtung Stuttgart, somit mussten wir über Freudenstadt und Baiersbronn fahren. In Freudenstadt Begann unser Umleitungsdrama, wir sind durchgefahren und rum gefahren, bis wir endlich den richtigen Weg hinausgefunden haben. Es blieb aber nicht bei dieser Umleitung, auf unserem weiteren Weg folgten uns noch ein paar mehr Umleitungen durch die umliegenden Dörfer.
Wir parkten also nach dieser umgeleiteten Autotour an unserem ausgewählten Ausgangspunkt am Ausflugszentrum Ruhestein. Wir stellten sofort fest, dass wir uns in einem Skigebiet befanden. Es gibt hier eine Skisprungschanze, ebenso einige Skilifte. Aber es ist nicht nur ein schönes Skigebiet sondern hat auch sehr viel für Wanderer zu bieten.
Ursprünglich hatten wir vor einen kürzeren Weg zum „Wilder See“ zu nehmen. Über den Wildseeblick und dann runter zum See. Leider hatten wir nicht mit einer Wanderwegumleitung (wegen einer Baustelle) gerechnet. Selbst der Wanderweg hatte eine Umleitung. Dieser Ausflug stand einfach im Zeichen von Umleitungen. Nach kurzer Überlegung nahmen wir die Umleitung über die Darmstädter Hütte, somit auch den längeren Weg zum See. (Siehe hierzu die Karte)
Wir gingen einen recht breiten Schotterweg, mit einer tollen Sicht ins Tal, Bergauf. Auf diesem Weg begegneten uns viele Wanderer und auch Biker. Selbst einem Ameisenhaufen begegneten wir. Diese wurden natürlich von unserem kleinen Mann genau beobachtet. Ich beobachtete immer wieder den schönen Tannen-Wald, der Boden besteht hauptsächlich aus Moos oder Farnen. Ab und an sieht man Felsen die mit Moos überwachsen sind.
Die Darmstädter Hütte erreichten wir nach ca. 1 ½ h. Und überlegten dort später einzukehren um uns zu erfrischen. Wir freuten uns auf den See und die uns erwartende Landschaft. Bei unseren Recherche lassen wir von Auerhähnen, Dreizehenspechten, Urwald-Käuze: Raufußkauz und Sperlingkäuze. Gehört haben wir den einen oder anderen, aber leider keinen gesehen.
Wir kamen am Abstieg an, hier wird nochmals darauf hingewiesen, dass man trittsicher sein sollte. Uns erwartet ein Weg mit vielen Felsen, umgefallenen Bäumen und Wurzeln. Es ist ein richtiger Kletterspaß. Runter haben wir ca. 1 h gebraucht. Und endlich blitzte der See durch die Bäume und man befand sich in einer anderen Welt.
Libellen fliegen über das Wasser. Weit und breit ist nichts zuhören. Wir genießen die letzten Sonnenstrahlen an diesem Tag. Ab und zu kommt mal noch andere Wanderer vorbei. Wir nehmen ein letztes Vesper ein und machen uns danach auf dem gleichen Weg wieder zurück zum Auto. Innerhalb von 25 min. waren wir wieder am Einstieg. Unser kleiner Mann hat das ganze wunderbar gemeistert. Er war zwar danach ganz schön müde, schaffte aber den Weg zurück zum Auto ohne weiteres. Durch die Umleitung liefen wir auch eine etwas längere Strecke wie geplant.
Am Eutinggrab kann man einen wunderschönen Blick auf den See erhaschen. Hier machen wir unsere letzte Pause bevor es auf den eigentlich vorher ausgesuchten Weg ins Tal hinab geht. Wir beschlossen die Umleitung zu umgehen, da wir vorher schon anderen Menschen begegnet sind, die von dort gekommen sind. Dadurch, dass der kleine Mann sehr müde war, wollten wir einfach die kürzere Strecke nehmen. Wir stellten dann fest, dass es keinen Grund für diese Umleitung gab, was uns etwas ärgerte. Der Weg bestand aus einem breiten Schotterweg und verlief erst gerade und dann in Serpentinen hinunter. An den Skipisten kürzten wir etwas die Serpentinen ab, vorbei an weidenden Kühen.
Unser Fazit: Eine wunderschöne Landschaft, auf alle Fälle sehr empfehlenswert.